Schaulust und Verbrechen: Eine Geschichte des Krimis als by Gabriela Holzmann

By Gabriela Holzmann

In der Gattungsgeschichte der Kriminalliteratur erweisen sich technische Innovationen als treibende Kraft der literarischen Entwicklungen. In textual content und Bild veranschaulicht die Autorin das komplexe Zusammenwirken von kriminalistischen Verfahrensweisen, Wahrnehmung und medialer Präsentation.

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B. die Puppen bei der ›executio in effigie‹ waren Zielscheibe von Hohn und Spott, ja selbst von handgreiflichen Attacken. «31 Mit dieser Einschätzung trifft er jedoch nicht den Kern des Phänomens, weil er den Adressaten eines Wirkungskonzeptes für dessen verfehlte Wirksamkeit verantwortlich macht und derartige Publikumsreaktionen verkürzend als ›pöbelhaft‹ diffamiert. Hingegen sind sie im Wirkungskonzept selbst begründet und können durchaus als ein mehr oder minder demonstrativer Akt des zuschauenden Volkes gelten, das Schockerlebnis des Schreckens abzuwehren, zumal die passive Zuschauerrolle, die ihm im gesamten Gerichts- und Strafverfahren zugestanden wurde, es in die Haltung von Schaulustigen, von genießenden Voyeuren drängte.

Wenn im Angesicht des Schreckens ein »Triumphgefühl« (Burke) den Zuschauer überwältigt, sind alle Erkenntnismöglichkeiten, die aus läuternden Empfindungen wie Mitleid mit dem Opfer erwachsen könnten, nicht mehr ins Wirkungskalkül des »delightful terror« einzubinden. Der offensichtliche ästhetische Amoralismus in Dubos’ und vor allem in Burkes Schriften, der die deutschen Aufklärer nachhaltig verstörte und sich auch in deren kritischer Rezeption niederschlug, hat etwa 70 Jahre später erneut Konjunktur in Thomas de Quinceys On Murder Considered as one of the Fine Arts (1827/1839/1854).

Und 19. Jahrhundert scher Zerstreuung operiert wird, das grundlegende wirkungsästhetische Fragen zum Thema Angst-Lust aufwirft. Bevor jedoch der ästhetisch vermittelte Schrecken einen Disput darüber auslöst, warum etwas, das in der Wirklichkeit doch äußerstes Entsetzen oder Mißfallen erregt, in der Kunst genossen werden kann, zeichnen sich auch noch auf einer anderen Ebene Veränderungen in der Wahrnehmung von Gewalt und Schrecken ab: in der Rechtspraxis selbst, genauer im öffentlichen Strafschauspiel.

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